im kino mit dino

zu alt für den scheiß: no country for old men

schon in den ersten paar minuten des films gibt jarvier bardem seinem publikum zu verstehen, dass die vom ihm gespielte figur anton sighur in etwa sowas wie der teufel auf erden ist. halb apathisch, halb wahnsinnig, aber vor allem eiskalt entschlossen erwürgt er mit den ihm angelegten handschellen den deputy sherriff, der ihn eben noch verhaftet hatte und so dumm war, sich mit dem rücken zu sighur zu telefonieren.

ähnliche fehler werden in "no country for old men" noch einige andere menschen begehen und sighur kriegt sie eigentlich alle. als gefürchteter profikiller bekommt er den auftrag, das geld eines in der texanischen einöde geplatzten drogendeals wiederzubeschaffen. jenes fand zufällig llewelyn moss (josh brolin) bei der jagd. im folgenden ist moss hauptsächlich auf der flucht, sighur auf der jagd und sherriff ed tom bell (tommy lee jones) auf der suche nach antworten. besonders schön zu sehen ist vor allem das ungleiche paar moss und sighur, dass sich am ende irgendwie doch ähnlicher ist, als es zunächst den anschein hatte.

die coen-brüder haben mit "no country for old men" ein meisterwerk geschaffen, dass vollkommen zu recht bei den academy awards vier oscars abgeräumt hat. rau, brutal ehrlich, wunderschön eingefangen und trotzdem irgendwie komisch. obwohl tommy lee jones eigentlich immer die selbe rolle spielt, ist dies seine beste. von josh brolin wird man in zukunft mehr hören werden, davon ist auszugehen. allen voran liefert aber jarvier bardem eine großartige darstellung ab. mich persönlich hat schon lange kein film mehr so von den socken gehauen. friend-o.

"no country for old men"
regie: ethan & joel coen
darsteller: jarvier bardem, josh brolin, tommy lee jones
paramount vantage, 28.02.2008



we heard ian curtis kill himself again in your bed - "control"

letzte woche nach langem warten endlich "control" gesehen. der film des niederländischen band-fotografen und -filmers anton corbijn ist ein kleines meisterwerk unter den ja gerade angesagten musiker-biopics geworden.

in kühlen, beinahe sterilen schwarz-weiß-bildern wird anfangs das graue alltagsleben von ian curtis (sam riley) und später auch das seiner frau deborah (samantha morton) im noch graueren macclesfield bei manchester gezeigt. dass diese junge ehe zum scheitern verurteilt war, lässt der film früh erkennen. curtis ist gefangen von der enge im kleinen heim mit kind, in seinem job, dem arbeiterkaff macclesfield.

doch obwohl der film grundsätzlich natürlich eine bedrückende stimmung erzeugt, ist nicht alles nur düster. gerade zu anfang des films weiß curtis mit seinem freund nick, seinen ersten drogenexperimenten und vor allem mit seiner schon früh schrägen art für lacher zu sorgen. später sorgt vor allem bandmanager rob gretton (toby kebbel) für diese. großartig gewähltes dekor, tolle kostüme und ein schöner soundtrack tragen ihr übriges dazu bei.

der ersehnte ausbruch für curtis kommt mit der gründung der band warsaw, später die großen joy division. ian glänzt als songwriter, sänger und performer und scheint seinem leben endlich einen sinn geben zu wissen. doch mit dem schnellen erfolg kommen auch die zweifel: an der ehe, an der richtigkeit seiner entscheidungen, an sich selbst.

all dies weiß newcomer sam riley als die ikone ian curtis phänomenal einzufangen. in absolut eindringlicher darstellung zeigt er den jungen, durchgeknallten und verträumten schüler curtis, der seine spätere frau deborah in seinen bann zieht. die gleiche faszination ist es wahrscheinlich auch gewesen, die er als charismatischer sänger und frontmann auf sein publikum ausübte.

doch auch die wandlung zum zwiegespaltenen, von zweifeln geplagten jungen mann, der sein leben und das seiner familie bei vollkommenem bewusstsein selbst zerstörte, ohne etwas dagegen tun zu können, überzeugt auf ganzer linie durch die leistung rileys. die falschen entscheidungen, seine frau zu betrügen und nicht für seine familie da zu sein trafen möglicherweise niemanden härter als ihn selbst. und gerade das ist es, was diese figur ian curtis so faszinierend machte - selbst für den kinozuschauer, der nur eine interpretation dieser zu sehen bekommt.

dass die nebenfiguren wie die band und das umfeld dabei manchmal etwas zu kurz kommen und bisweilen unfreiwillig komisch wirken, ist dementsprechend halb so wild. der film ist schließlich keine band-dokumentation über joy division, sondern ein biopic über das tragische leben des ian curtis. und das gelingt dem film ausgezeichnet - nicht zuletzt durch corbijns stilsichere und grobkörnige schwarz-weiß-bilder.

"control"
regie: anton corbijn
darsteller: samantha morton, sam riley, alexandra maria lara, herbert grönemeyer
becker films, 10.01.2008



Knight Rider – Dann bis 2008!

5. Teil: Zappen!
Ein nostalgischer fünfter Teil unserer kleinen Anleitung zum sozialen und wirtschaftlichen Komplettabsturz für das Jahr 2008. In Serie, von jetzt an jeden Tag bis Silvester…


Die Helden unserer Jugend kommen zurück! Das wirkt wie die oft beschworene Wiederkehr der wandelnden Leichen. Vielleicht hätte die Welt mehr davon, die Köpfe aus der Mode gekommener Delta-Prominenz in einer alkoholischen Lösung zu konservieren? Allerdings schaffen ein paar unserer vergessenen Stars das scheinbar auch ohne fremde Hilfe.

Auf jeden Fall hat der amerikanische Sender NBC für das Jahr 2008 ein ganz besonderes TV Schmankerl angekündigt. Endlich gibt es ein Wiedersehen mit dem guten alten David Hasselhoff in seiner Paraderolle als Michael Knight. Darauf hat die Welt gewartet! Endlich werden sich alle Nationen wieder lieb haben und gemeinsam vor dem TV-Gerät Händchen halten, ohne sich um Nichtigkeiten wie Öl, Macht oder sonst was zu streiten. Nachdem David den Fall der Berliner Mauer eingeleitet hat, wird es auch höchste Zeit, dass er sich mit seinen übermenschlichen Fähigkeiten wieder um das Wohl der Welt kümmern will.

Leider ist der Sender noch nicht ganz so überzeugt von diesen Superkräften und so wird der Pilotfilm in Spielfilmlänge nur mit einer kleinen Nebenrolle von Herrn Hasselhoff auskommen müssen, aber wenigstens gibt es ein Wiedersehen mit KITT.

Endlich wieder fernsehen ohne Reue! Es lebe der Konsum! …

Rambo – Dann bis 2008!

2. Teil: Sehen!
Hier also der zweite Teil unserer kleinen Anleitung zum sozialen und wirtschaftlichen Komplettabsturz für das Jahr 2008. In Serie, von jetzt an jeden Tag bis Silvester…


Jawohl werter Leser, Rambo! Wer sich so ungefähr in der Mitte seiner Zwanziger befindet, der wird wahrscheinlich wenigstens einen Teil der glorreichen Rambo Trilogie zu den prägendsten Konsumartikeln seiner Jugend zählen. Warum auch nicht? Alles dabei, Explosionen, Knarren, blaues Licht, Explosionen. Viel mehr braucht ein Heranwachsender nicht. Ich bin mir sicher, sollte ich einmal Kinder haben, darf die Sozialisation mit John Rambo nicht fehlen.

Die angekündigte Story lässt sich ungefähr so zusammenfassen: Bangkok, verschwundene Missionare, unterdrückte Bevölkerung und (der geneigte Leser ahnt es) Explosionen. Zutaten für das Action Feuerwerk des Jahres 2008 (den Trailer gibt es hier). Der Botox bespritze Silvester Stallone sitzt dabei sogar selbst auf dem Regiestuhl. Allerdings behaupten böse Zungen das liegt vor allem daran, dass sich niemand sonst für den Job gefunden hat.

Für eine wirkliche Prognose ist es eigentlich noch zu früh, aber die Chancen stehen nicht schlecht das Rambo einer der miesesten Filme wird, die man 2008 zu sehen bekommt. Das wird viele von uns trotzdem nicht davon abhalten eine obszöne Unsumme Geld an der Kinokasse zu lassen und dem verschrumpelten Sly beim Knochenbrechen und vor allem beim fabrizieren von Explosionen zuzusehen. Was bleibt da noch zu sagen? Außer vielleicht:

Hamid: What's that?
Rambo: It's blue light.
Hamid: What does it do?
Rambo: It turns blue.
(Rambo III (1988))

Es lebe der Konsum! …

Hitman

Wenn man seine Hand zur Faust ballt, dann Zeige und Mittelfinger ausstreckt, sich der herrlich lautmalerischen Welt seiner Kindheit erinnert und etwa ein Geräusch macht wie „ÄÄÄÄÄÄ…“ hat man genau das, was Hitman in Bewegung hält.

Herr Hitman, eigentlich unter dem kryptischen Namen 47 bekannt, ist ausgebildet von einer Organisation die schlicht „Agency“ genannt wird und hat sich während den Jahren seiner Ausbildung, die bis zurück in seine Kindheit reichen, unnötige Gefühle abgewöhnt. Listenreich und immer mit einem Plan für den Rückzug in dem hübsch tätowierten Hinterkopf. Nach einem Standardauftrag wird ihm fälschlicherweise ein Misserfolg angelastet. Nun sind anscheinend alle geheimen und nicht so geheimen Organisationen der Welt hinter 47 her. Der scheint allerdings schon eine Ahnung zu haben wer ihm da ans Leder will und arbeitet seine gedankliche Liste mit Blei, Gift etc ab. Obligatorisch wird außerdem ein Gewissenskonflikt spendiert, die erste Spur (das Mädchen) wird nicht gekillt und begleitet ihn, blabla und so weiter und so fort.

Kenn man ja alles schon. Dabei ist die Story nicht einmal schlecht durchdacht, das Problem ist, davon bekommt der Zuschauer im Prinzip überhaupt nichts mit. Der geniale Plan den 47 abarbeitet bietet eigentlich Möglichkeiten für einen guten Film, nur werden diese dermaßen Gleichgültig verpackt, dass man sich die meiste Zeit des Films eher fragt ob Killer eigentlich wirklich krankenversichert sind, anstatt der Spieladaption zu folgen.

47 hat im Spiel kaum eine Persönlichkeit und wenigstens das ist einigermaßen passend von Timothy Olyphant eingefangen. Ansonste schwächelt der Film, selbst das herbeigesehnte Blutgemetzel mag die Stimmung nicht so richtig zu heben. Und aus welchem dramaturgischen Grund bekomme ich hier ständig den entblößten Busen der Nebenfigur geboten? Im Nachgeschmack bleibt der Film irgendwie indifferent, ist er jetzt schlecht oder gut? Tatsächlich schwer zu sagen, zusammenfassend lässt sich auf den Punkt bringen, hier wird einiges an Potential verspielt, obwohl eigentlich alle Zutaten für eine gute Umsetzung auf einem Haufen liegen…

"Hitman"
Regie: Xavier Gens
Darsteller: Timothy Olyphant, Olga Kurylenko
20th Century Fox, 13.12.2007



30 Days of Night

Kennt der geneigte Leser das auch? Einleitungen zu Rezensionen aller Art die eigentlich nichts mit dem Besprochenem zu tun haben? Danke, nicht mit uns, der Schein der Seriosität will ja schließlich gewahrt sein. Hmm…jetzt fehlt noch die Überleitung, wie wäre es mit Schein? Oder besser Sonnenschein?

Genau, denn dieser fehlt in Barrow, dem Film nach das nördlichste amerikanische Kaff in Alaska. So weit nördlich, das es innerhalb des Polarkreises zu finden ist und aus diesem Grund, wer hätte das anhand des Titels schon vermutet, ungefähr einen Monat ohne Sonneschein auskommen muss. Anscheinend das perfekte Zeitfenster für ein paar sonnenscheue Geschöpfe um den daheimgebliebenen Anwohnern die Körpersäfte auszusaugen. Japp, es geht wirklich um Vampire.

Eigentlich ist an der Story auch erste einmal nicht viel mehr dran. Zu Beginn empfiehlt der Film die Atmosphäre der eisigen Isolation, von Abgeschiedenheit, sehr passend wie ich finde. Die Stimmung verbleibt natürlich nicht bei der ruhigen Abgeschiedenheit, sonder mit dem hereinbrechen der Polarennacht, fällt nicht nur das Licht sonder auch alle romantische Freundlichkeit der Holzhütten weg.

Die Kreaturen die dabei über die Menschen herfallen, sind dabei eine interessante Variation der beliebten literarischen Gestalt des Blutsaugers. Mehr will ich eigentlich nicht verraten. Was nach dem Film bleibt, ist die Frage ob die Story nicht vielleicht etwas komplexer hätte ausfallen können. Aber mal im ernst, wozu unnötige Wendungen oder Komplexität? Eine Geschichte muss nicht gut sein weil sie komplexe Details enthält, eine eindringliche Geschichte kann aus einem Satz bestehen und doch genau ins Schwarze treffen.

Charaktere, die eigentlich ganz ordentlich konstruiert sind (der gute Josh Hartnett, selbst schuld wer ihn nicht mag), und die Handlungsorte wirken zuweilen etwas künstlich. Aber nicht unbedingt in einem negativen Sinne, sondern alles funktioniert für den Zuschauer in diesem Rahmen, siehe auch bei Tim Burton. Alles wirkt Comichaft und wer hätte das gedacht, 30 Days of Night ist tatsächlich eine ComicVerfilumg. Entschuldigung, Verfilmung einer Graphic-Novel.

Und beinahe hätte ich vergessen zu erwähnen, dieser Film ist wirklich richtig dolle blutig. Keine Kindergarten Effekte, sondern miese Splattereinlagen (mit einer alten, ungeschärften Axt braucht man eben auch ein paar mehr Schläge um Gliedmaßen vom angestammten Platz zu trennen). Kein Wunder also, dass dieser Film ab 18 freigegeben ist.

Um es einfach mal mit meiner intuitiven Meinung auf den Punkt zu bringen, 30 Days of Night ist der verdammt beste Vampirfilm den ich seit Jahren gesehen habe (ich muss hier sogar sagen: der beste Film den ich überhaupt seit langem gesehen habe). Selbst das Ende, obwohl ab einer gewissen Stelle vorauszuahnen, ist gelungen, genau der Punkt an dem Filme mit viel Potential in den letzten Minuten scheitern. Also bitte ansehen gehen…

"30 Days of Night"
Regie: David Slade
Darsteller: Josh Hartnett, Melissa George, Danny Huston
Columbia Pictures, 08.11.2007



Halloween

Lieber kinopoebel,

ich hatte das Vergnügen eines der Remakes diesen Jahres zu sehen, dass schon lange vor Kinostart hier und in Übersee, die Kritiker ihre Zähne wetzten ließ. Da der Film nun fast schon wieder dem Vergessen anheim gefallen ist also ein kleiner Rückblick auf einen Mittwochabend im nassen Oktober.


Am Unheimlichsten an der Begegnung mit Rob Zombies Interpretation des Klassikers war wohl die gähnende Leere des Kinosaals. Ein schlechtes Omen? Wir werden sehen. In der ersten Hälfte, die einem eigentlich länger erscheint als das Ende, wird etwas Licht auf die Abgründe der verkorksten Kindheit von Herrn Myers geworfen. Es wird viel geflucht, geschrien und der Zuschauer bekommt einen ziemlich abgefuckten William Forsythe zu sehen und dann den pausbäckigen Michael Myers in seiner Jugend, quasi eine Prä-Psychopathenversion.

Doch Rob Zombie fackelt nicht lange und das erste Blut und die ersten entblößten weiblich Busen drängen sich auf die Leinwand, von denen es in einem Horrorfilm scheinbar unabdingbar welche geben muss. Endlich Gemetzel? Ein bisschen. Nachdem die Familie - außer Mutti - aus dem Weg geräumt ist, springt die erzählte Zeit in die Jahre der Isolation von der Welt, in denen Michael Myers, immer noch jugendlicher Spund (übrigens Verkörpert durch Daeg Faerch), in geschlossener Behandlung verweilt und dennoch nicht von weitern Bluttaten abzuhalten ist.

Wieder ein Zeitsprung und der Zuschauer landet im vermeintlichen Jetzt. Was nun passiert ist bereits Filmgeschichte, Herr Myers bricht aus und viele Knochen. Schlitzt und mordet sich durch die restlichen Minuten des Films. An Blut wird dabei in keiner Weise gespart (und auch hier seltsamerweise nicht an entblößten Frauen).

Unqualifizierte Meinung: Es ist ganz klar, nicht die schreienden Jugendlichen sind die Hauptdarsteller, sondern Michael Myers (Tyler Mane). Wird dort eine Ikone der Filmgeschichte seiner letzten Rätsel beraubt? Wahrscheinlich wird mir nicht jeder zustimmen, aber ich meine: nein.

Durch die Vorgeschichte und der Versuch eines Blickes in den Abgrund bleibt immer etwas am Protagonisten, der letzte Schritt sozusagen, der Myers dazu veranlasst, nun doch das erste Mal zuzuschlagen und zu morden, der trotz widerlicher Kindheit nicht nachzuvollziehen ist (jedenfalls nicht für einen gesunden Verstand). Man ist nun so dicht an der Figur, dass scheinbar nichts unerklärliches bleiben darf und trotzdem bleibt ein blinder Fleck, der Myers von 0 auf Psycho in weniger als einer Sekunde springen lassen kann. Aber vielleicht ist das zuviel interpretiert.

Man merkt auf jeden Fall Rob Zombie weiß was er da tut. Das Rad ist natürlich nicht neu erfunden, auch wenn sich das einige von diesem Film versprochen haben. Es gibt ein bisschen was zu erschrecken und manchmal sogar wirklich ekelige Dinge zu sehen, was unterm Strich bleibt sind also solide Darsteller und wenigstens durchschnittliche Kost, aber das ist eben nur meine Meinung...

"Halloween"
Regie: Rob Zombie
Darsteller: Tyler Mane, William Forsythe, Malcolm MacDowell
Weinstein, 25.10.2007



gastspiel felix: full metal village

am dienstag endlich full metal village gesehen. großartiger film und nicht umsonst schon mit verschiedenen filmpreisen versehen. worum geht's?

die koreanische regisseurin sung-hyung cho stößt im schleswig-holsteinischen zweitausend-seelchen-kaff wacken auf nordische gelassenheit, humor, der trockener ist als ein zwieback in der wüste gobi und - auf das phänomen heavy metal: natürlich beim w:o:a, dem wacken open air.

aus verschiedenen dorfbewohnerperspektiven wird über das leben in wacken berichtet. so kommt z.b. multibauer uwe trede zu wort, der eine tragende rolle bei der organisation des festivals spielt. aber auch teufelsanbetergegnerin oma irma und ihre enkelin, die 16jährige Kathrin dürfen jeweils ihre bedenken oder aber ihre begeisterung für die jedes jahr einmalige "schwarze messe" äußern.

jeder vom film begleitete dorfbewohner wird in seinem alltäglichen leben von sung-hyung cho liebevoll in szene gesetzt. und auch wenn mal melancholische töne - so z.b. vom ehemaligen festival-mitbegründer norbert, der seinerzeit aus finanziellen gründen aus dem w:o:a ausgestiegen und heute arbeitslos ist - oder bedenkliche töne anklingen: wenn dann am ersten augustwochenende die bunte bzw. schwarze horde von metal-fans aus aller welt das idyllische dörfchen stürmt, wachen die bewohner auf und bestaunen die herrlich bescheuerten schwarzen jünger.

fazit: viel black, death, true und heavy metal aber vor allem jede menge zu lachen in diesem kleinod des dokumentarfilms.

"full metal village"
regie: sung-hyung cho
dokumentarfilm
flying moon, 19.04.2007 - trailer



...technik die begeistert

jaja, nach 4 jahren des nicht-formatierens wars nun soweit. mein rechner hat sich in die ewigen bytegruende verabschiedet. nach langer abstinenz nun wieder ein neues system im zimmer stehen zu haben ist wie weihnachten und ostern zusammen, sag ich euch.

jedenfalls gehts bald weiter mit den rezensionen. hier mal ein paar filme die ich in der zeit gesehen habe zu denen ich weiter nix schreibe...

die eisprinzen - anschauen [niveauloser humor der extraklasse]

stomb the card - finger weg! [scheiss story, scheiss musik, scheiss schauspieler]

shooting dogs - anschauen [nicht im kino weil bedrueckende stimmung, sondern allein auf der couch im dvdplayer]

the hills have eyes 2 - lieber nicht [doofe story im vergleich zu teil 1, allerdings ganz nette splut-effekte]

the contract - durchaus nett [langweilige vorhersehbare story, aber dennoch unterhaltsam]

fantastic movie - ich fand ihn lustig, aber nur wegen des dummen humors...freunde von scary movie werden ihren spass haben!

300 - sehen! [brauch ich nix sagen, oder?]


so...nochmal sorry, dass ich so lang nichts hab von mir hoeren lassen.

im kino mit dino part VII - alpha dog

lieber kinopoebel,

waere "alpha dog" ein fiktionales werk, waere er wohl einer der schlimmsten filme, die ich je gesehen habe.


doch er ist es nicht, im gegenteil: durch die mitarbeit von irgendnem polizeifutzi namens zonen beruht dieser film tatsaechlich mal auf belegbaren tatsachen... was im falle von zonen allerdings dazu fuehrte, dass er selber probleme mit dem gesetz bekam, weil der interessenskonflikt zwischen der aufklaerung des falles um jesse hollywood [so hiess johnny truelove im wahren leben] und der mitarbeit in einem hollywoodfilm wohl dann doch zu gross wurde... gewaehrte zonen den drehbuchschreibern wohl einblick in alle seine dokumente, auch solche, die als vertraulich galten. der qualitaet des films tut das keinen abbruch.

waere die geschichte nicht so deprimierend und traurig, koennte sie fast als musterbeispiel fuer das "kunst imitiert das leben...und umgekehrt"-theorem gelten. so laeuft am anfang im riesenwohnzimmer des mehr als wohlhabenden drogendealers truelove auch ein sehr gewaltverherrlichendes rap-video, was wohl als blaupause fuer die denke der charaktere gewertet werden muss: frauen sind nur noch "bitches" [oder besser "trullas" - anm. d. red.], man dealt mit drogen und wenn einem einer quer kommt, wird er erledigt [gibt's baem - anm. d. red.].

was dabei so krass ist, ist die tatsache, dass von allen charakteren niemand tatsaechlich aus dem ghetto kommt. es handelt sich hier in ihrer gesamtheit um wohlhabende, weisse mittelschichtskinder, die einfach mal einen auf gangster machen wollen. dabei haben sie aber voellig den faden verloren, wann aus spiel ernst wird. selbst als ihnen dann mit gefaengnis gedroht wird, schaffen sie es nicht, sich der realen welt zu stellen und die sache irgendwie zu bereinigen, sondern fluechten sich wieder in eine art "scarface"-parallelwelt, in der verraeter, auch potentielle, nunmal erschossen werden muessen.

wie auch in filmen wie ken park wird ein teil der schuld den eltern in den schoss gelegt: diese stellen keine vorbilder mehr da, sondern verhalten sich fast eher wie gealterte, aber nicht erwachsene alter egos ihrer eigenen kinder. so werden verunsicherte, in einer klemme aus knallhartem wettbewerb und gleichzeitiger kompletter ueberfuetterung gefangene vorstadtkids gezeigt, die auf tragische art und weise versuchen, wieder irgendeinen sinn in ihr leben zurueckzuballern - the kids aren't alright.

"alpha dog"
regie: nick cassavettes
darsteller: justin timberlake, bruce willis, emile hirsch
sidney kimmel entertainment, 22.03.2007 - trailer



seattle

wir sind hier nicht in seattle, dirk.

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