30 Days of Night

Kennt der geneigte Leser das auch? Einleitungen zu Rezensionen aller Art die eigentlich nichts mit dem Besprochenem zu tun haben? Danke, nicht mit uns, der Schein der Seriosität will ja schließlich gewahrt sein. Hmm…jetzt fehlt noch die Überleitung, wie wäre es mit Schein? Oder besser Sonnenschein?

Genau, denn dieser fehlt in Barrow, dem Film nach das nördlichste amerikanische Kaff in Alaska. So weit nördlich, das es innerhalb des Polarkreises zu finden ist und aus diesem Grund, wer hätte das anhand des Titels schon vermutet, ungefähr einen Monat ohne Sonneschein auskommen muss. Anscheinend das perfekte Zeitfenster für ein paar sonnenscheue Geschöpfe um den daheimgebliebenen Anwohnern die Körpersäfte auszusaugen. Japp, es geht wirklich um Vampire.

Eigentlich ist an der Story auch erste einmal nicht viel mehr dran. Zu Beginn empfiehlt der Film die Atmosphäre der eisigen Isolation, von Abgeschiedenheit, sehr passend wie ich finde. Die Stimmung verbleibt natürlich nicht bei der ruhigen Abgeschiedenheit, sonder mit dem hereinbrechen der Polarennacht, fällt nicht nur das Licht sonder auch alle romantische Freundlichkeit der Holzhütten weg.

Die Kreaturen die dabei über die Menschen herfallen, sind dabei eine interessante Variation der beliebten literarischen Gestalt des Blutsaugers. Mehr will ich eigentlich nicht verraten. Was nach dem Film bleibt, ist die Frage ob die Story nicht vielleicht etwas komplexer hätte ausfallen können. Aber mal im ernst, wozu unnötige Wendungen oder Komplexität? Eine Geschichte muss nicht gut sein weil sie komplexe Details enthält, eine eindringliche Geschichte kann aus einem Satz bestehen und doch genau ins Schwarze treffen.

Charaktere, die eigentlich ganz ordentlich konstruiert sind (der gute Josh Hartnett, selbst schuld wer ihn nicht mag), und die Handlungsorte wirken zuweilen etwas künstlich. Aber nicht unbedingt in einem negativen Sinne, sondern alles funktioniert für den Zuschauer in diesem Rahmen, siehe auch bei Tim Burton. Alles wirkt Comichaft und wer hätte das gedacht, 30 Days of Night ist tatsächlich eine ComicVerfilumg. Entschuldigung, Verfilmung einer Graphic-Novel.

Und beinahe hätte ich vergessen zu erwähnen, dieser Film ist wirklich richtig dolle blutig. Keine Kindergarten Effekte, sondern miese Splattereinlagen (mit einer alten, ungeschärften Axt braucht man eben auch ein paar mehr Schläge um Gliedmaßen vom angestammten Platz zu trennen). Kein Wunder also, dass dieser Film ab 18 freigegeben ist.

Um es einfach mal mit meiner intuitiven Meinung auf den Punkt zu bringen, 30 Days of Night ist der verdammt beste Vampirfilm den ich seit Jahren gesehen habe (ich muss hier sogar sagen: der beste Film den ich überhaupt seit langem gesehen habe). Selbst das Ende, obwohl ab einer gewissen Stelle vorauszuahnen, ist gelungen, genau der Punkt an dem Filme mit viel Potential in den letzten Minuten scheitern. Also bitte ansehen gehen…

"30 Days of Night"
Regie: David Slade
Darsteller: Josh Hartnett, Melissa George, Danny Huston
Columbia Pictures, 08.11.2007



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